Blog Mehr Mut zum Ja

Wie es dir gelingt, öfter “Ja” zu deinem Kind zu sagen!

Warum es wichtig ist häufig „JA“ zu sagen und wie es dir gelingt damit eine bessere Bindung zu deinem Kind aufzubauen.

Vorteile eines “JA-Sager” Superhelden-Coaches: 

Ein „Ja“

  • stärkt die Beziehung zwischen dir und deinem Kind – Liebe
  • stärkt das Vertrauen in dein Kind („das wird es schon alleine schaffen!“) – Freiheit
  • erhöht das Selbstwertgefühl deines Kindes – Stärke
  • verbessert die emotionale Intelligenz deines Kindes – Solidarität 
  • baut Vertrauen auf – Selbstständigkeit
  • hilft Kindern ein NEIN leichter zu akzeptieren – Entscheidungsfreiheit

Als Erwachsene sagen wir sehr häufig „Nein“ zu unseren Schützlingen: 

Kann ich ein Kaninchen haben? NEIN!

Kann ich bis drei Uhr morgens aufbleiben? NEIN! 

Kann ich die Katze rasieren? Ähm … NEIN!!!


Die Allermeisten von uns wissen, es ist wichtig Limits zu setzen. Und wenn wir „Nein“ sagen, hat dies meist gute Gründe. Unsere Rolle als Superhelden-Coaches ist es, unsere kleinen Helden zu schützen, ihnen einen roten Faden im Leben geben und ihnen wichtige Dinge beizubringen. 
Kein Wunder also, dass wir Erwachsenen das Wort „Ja“ fürchten, denn es könnte zu mangelnder Kontrolle und völligem Chaos führen. 

Aber was würde wirklich passieren, wenn wir häufiger „Ja“ verwenden würden? 

Natürlich heißt das nicht, dass wir unseren Kindern alle Wünsche erfüllen sollen! Denn ein Kind „ohne Limits“ zu erziehen wird sich spätestens in der Schule, wenn das Kind Regeln befolgen soll, rächen (mehr Tipps zum Nein sagen findet ihr hier)!

Es ist viel wichtiger ein “Ja”-Sager zu sein, als ein „NEIN“-Sager zu sein, weil es eine gute Beziehung zu euren Schützlingen aufbaut. Viele Studien belegen dies. Eine gute Beziehung zeigt eurem Kind: 

Ich sehe dich und deine Bedürfnisse und nehme dich ernst! 

Darum geht es im heutigen Beitrag darüber, wie du es schaffst häufiger „JA“ zu sagen und damit eine positivere Atmosphäre zu Hause, in Kindergarten oder Schule schaffen kannst.

1) Atme 3x tief durch, bevor du NEIN sagst und überlege, ob du nicht auch JA sagen könntest

Häufig sind wir Erwachsenen auf ein automatisches „Nein“ programmiert. Wir sind müde, wollen unsere eigene Ruhe, wünschen uns ein bisschen „Erwachsenen-Zeit“. Aber unsere Aufgabe als Erwachsene ist viel mehr als NEIN zu sagen und Kindern Grenzen vorzugeben. Unsere Aufgabe ist es auch, Kindern Freude im Leben zu vermitteln und für unsere Kinder da zu sein! Frage dich also: 

  • Muss ich wirklich “Nein” sagen?
  • Ist das jetzt gerade eine wichtige Grenze?
  • Kann es schaden, wenn ich “Ja” sage?

Hier ein Beispiel aus dem Alltag: Während wir im Restaurant auf unser Essen warteten beschäftigte sich unsere Tochter mit ihrem Lieblingswimmelbuch. Lächelnd fragte sie mich ob ich die Kuh finden könnte. Sie wusste ganz genau, wo die Kuh war, sie fragte nur , um KONTAKT mit mir zu haben. Ich unterhielt mich gerade mit anderen Erwachsenen am Tisch und ich spürte wie das Wort „Nein“ mir im Hals hochkroch. Bevor ich aber antwortete, hielt ich inne und sagte dann: „Ja, ich kann die Kuh finden.“ Sie lächelte und als ich die Kuh gefunden hatte und mich weiter unterhielt, begann sie, nach einer anderen Aufgabe für mich zu suchen. Kurz darauf fragte sie: „Mama, kannst du acht Hühner finden?“ „Ja, kann ich.“ Sie lächelte breit. So erfand sie an diesem Abend mehrere Aufgaben für uns Erwachsene am Tisch und wir alle hatten gemeinsam Spaß bis das Essen kam. 

Hier „Ja“ zu sagen verhalf uns allen zu einem schönen, lustigen Abend. Wenn ich „Nein“ gesagt hätte, hätte sie vielleicht zu anderen Maßnahmen gegriffen um unsere Aufmerksamkeit zu erhalten. Beim “Ja” sagen, geht es oft darum, die Bindung zu stärken und eine schöne Zeit gemeinsam zu haben. 

2) Schaffe feste Regeln!

Regeln sind Routine und Kinder mögen es, wenn sie wissen, welche Schritte als Nächstes kommen. Dies gibt Sicherheit und schafft Vertrauen. Damit gelingt es dir häufiger JA zu sagen: 

“Es ist Zeit aufzuräumen! JA, ich kann dir helfen und JA, du darfst deine aufgebaute Stadt stehen lassen und JA, du kannst darüber jammern, dass jetzt Aufräumzeit ist und JA, wenn wir uns beeilen, bleibt noch Zeit für eine extra Gutenachtgeschichte und JA, wir können beim Aufräumen ein Lied singen und es gemeinsam lustiger machen und JA, ich liebe dich und JA, ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt, weil ich deine Mama sein darf! JA!”

“Es ist Zeit für dein Bad! JA, du darfst deine Meerjungrauen mit in die Badewanne nehmen, und JA, ich kann dich auf meinem Rücken die Treppe hinauftragen, und JA, ich liebe dich so sehr und JA, los geht’s! “

Feste Regeln führen automatisch zu weniger Machtkämpfen!

3) Hilf deinem Kind Herausforderungen mit leitenden Fragen selbst zu lösen

Dies ist vor allem bei älteren Kindern (ab ca. 7 Jahre) eine hervorragende Strategie: 

„Mama, darf ich dieses Spielzeug kaufen?“
„Natürlich kannst du es dir kaufen. Ich möchte aber kein Geld dafür ausgeben, darum müsstest du es mit deinem Taschengeld bezahlen. Ich mache mir aber Sorgen, dass du in ein paar Tagen kein Interesse mehr an diesem Spielzeug hast und du dann kein Geld mehr gespart hast, wenn du dir etwas Größeres kaufen möchtest. Was denkst du?“

In der Regel können ältere Kinder diesem Gedankengang folgen und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie sich gegen den Kauf dieses Spielzeugs entscheiden. Wenn sie es doch kaufen und nach ein paar Tagen kein Interesse mehr daran haben und dann kein Geld mehr haben etwas anderes zu kaufen – dann haben sie etwas wichtiges, sehr alltagsrelevantes gelernt: mit Geld umzugehen. Ihre Entscheidung wird das nächste Mal vermutlich anders ausschauen.

Was lernen Kinder bei dieser Strategie?

Sie lernen 

  • Entscheidungen zu treffen
  •  mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung zu leben,
  •  Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. 

4) Mache JA zu deiner Lebenseinstellung! 

  • Häufig machen wir uns wegen Kleinigkeiten fertig, die normal sind und zum Leben dazu gehören. Wir machen uns viele Sorgen darüber, was die anderen denken könnten. Eine JA-Einstellung wird dazu führen, dass dein Kind später sagt: Ich hatte eine wunderschöne Kindheit! 
  • Meinem Kind fällt es schwer, ein Spielzeug zu teilen? JA – es lernt und erforscht und benötigt noch meine Hilfe um mit dieser für ihn schwierigen Situation fertig zu werden! 
  • Mein Kind ist traurig über etwas? JA – es ist in Ordnung, sich traurig zu fühlen
  • Mein Kind möchte nicht Baden gehen? JA – es spielt gerade so konzentriert und liebt spielen! Gerne darf es das Spielzeug (oder ein anderes) mit in die Badewanne nehmen.
  • Mein Kind hat Geburtstag? JA – heute darf es die Buttercreme mit den Händen essen!
  • Mein Kind hatte einen harten Tag in der Schule? JA – wir kuscheln heute zuerst bevor wir die Hausaufgaben erledigen!
  • Mein Kind springt auf dem Sofa? JA – es liebt springen, ich zeige ihm, wo es springen darf – hier drüben auf dem Boden von Kissen zu Kissen!

Worum es beim JA sagen nicht geht:

  • Es geht nicht darum, sich endlosen Aktivitäten mit den Kindern zu widmen. Eigene Bedürfnisse zurück stecken zu lernen ist eine wichtige Aufgabe!
  • Es geht nicht darum, eigene Bedürfnisse und eigene Grenzen zu ignorieren. Wenn du Zeit für dich selbst brauchst um Energie zu tanken nimm sie dir bitte. Denn deine psychische Gesundheit ist das wichtigste Gut auf der Welt, nur wenn du fit bist, kannst du auch mit ganzer Energie für deine Kinder da sein!
  • Es geht nicht darum, Kinder ohne Limits zu erziehen. Denn Regeln zu lernen ist eine wichtige Aufgabe von Kindern. 

Viel Spaß beim Lesen und Schauen – wie immer freuen wir uns auf euer Feedback und eure Kommentare! 


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