Blog Was ist growth Mindset beziehungsweise das Wachstumsdenken

Was ist “Growth Mindset” / Wachstumsdenken und warum ist es wichtig?

Wachstumsdenken  aka “Growth Mindset”

In diesem Beitrag geht es um den Begriff Wachstumsdenken, oder auf Englisch „Growth Mindset“, und warum eine wachstumsorientierte Denkweise wichtig ist, um Kindern zu helfen, glücklich und erfolgreich zu werden!

Laut Studien ist das sogenannte „Growth Mindset“ oder zu Deutsch das Wachstumsdenken (oder auch der „dynamische Selbstwert“) eine wichtige Basis zu Gesundheit, Erfolg und Glück. Manche sagen, das Wachstumsdenken DIE wichtigste Denkweise sei, die Kindern hilft, glücklich und erfolgreich zu werden! Definitiv ist Wachstumsdenken aber ein wichtiger Teil von Resilienz, (siehe unseren Artikel: Was ist Resilienz?) also der Fähigkeit eines Menschen Probleme und schwierige Situationen zu überwinden und an der Erfahrung zu wachsen.

Dies wollen wir im heutigen Beitrag genauer beleuchten.

Kommt euch das bekannt vor?

„Ich bin so blöd!“

Egal wie oft ein Kind gute Noten oder anderen Erfolg hat – viele bezeichnen sich schon nach einem einzigen Misserfolg als „blöd“ oder „dumm“ und schrecken vor herausfordernden Aufgaben zurück.

„Fehler bedeuten, ich habe versagt!“

Fehler werden als negative Bewertung aufgefasst und die Angst, vor anderen schlecht dazustehen ist groß.

„Ich habe Angst ausgelacht zu werden!“

Wer einen Fehler macht oder anders ist als andere, riskiert ausgelacht zu werden. Die Sorge davor ist groß. Während manche Kinder in ihrer Sorge zum Opfer werden, werden andere zum Täter.

Zwei unterschiedliche Arten von Denkweisen sind wesentlich für unsere innere Einstellung:

Carol Dweck, Professorin für Psychologie und Autorin des Buches “Mindset”, beschrieb zwei Arten von Denkweisen („Mindsets“): Das starre, bremsende Denken („Fixed Mindset“) und das selbstvertrauende, am Wachstum orientierte Denken („Growth Mindset“). Während Menschen mit starrem Denken eher daran glauben, dass Talente angeboren sind und Fähigkeiten nur schwer veränderbar sind, glauben Menschen mit Wachstumsdenken, dass sie sich durch Übung und Fleiß verbessern und weiterentwickeln können (Cain & Dweck, 1995). 

Menschen mit starren Denkweisen denken z.B.: 

„Fehler sind schlecht! Ich darf keine Fehler machen, sonst bedeutet das, ich bin dumm!“

Sie beachten Feedback nicht:

„Was, wenn da was Schlechtes über mich drinnen steht?“

probieren kaum neue Dinge aus: 

„Wenn ich das nicht schaffe, bedeutet das, ich bin ein Versager!“

haben Angst vor Herausforderungen: 

„Ich schaffe das sowieso nicht.“

und geben schnell auf: 

„Ich bin einfach nicht gut genug.“

Warum ist eine wachstumsorientierte Denkweise wichtig?

Menschen mit “Wachstumsdenken” zeigen eine hohe Bereitschaft, sich Herausforderungen zu stellen. Sie zeigen eine ausgeprägte Leidenschaft neues zu Lernen und sehen Fehler als wichtige Grundlage für Wachstum an. 

Sie denken z.B.:

„Fehler sind Helfer! Durch Fehler lerne ich neue Dinge!“

Feedback ist für sie wichtig:

„Durch Feedback entwickle ich mich weiter!“

sie probieren gerne neue Dinge aus:

„Neue Dinge auszuprobieren ist spannend! Ich freue mich immer, wenn ich etwas neues Lernen kann!“

gehen Herausforderungen gerne ein: 

„Diese Aufgabe ist ganz schön schwer, boa ich spüre schon wie mein Gehirn wächst, cool!“

und probieren verschiedene Wege, um zur Lösung zu finden:

„Hmmm, wie könnte ich diese Aufgabe noch lösen?“

Eine kürzlich publizierte Studie in der Fachzeitung „Nature“ konnte zeigen, dass eine Schulung des Wachstumsdenkens bei Schülern deren intellektuellen Fähigkeiten verbessert, das sich der Notendurchschnitt von leistungsschwachen Schülern erhöht und das insgesamt, die Motivation, sich schwierigeren Themen zu widmen, stieg (Yaeger et al. 2019). Zusätzlich kann Wachstumsdenken auch die Konfliktlösung verbessern, Aggressionen verringern und Beziehungen stärken, so dass Mobbing verringert wird (Dweck 2012 und Yaeger et al. 2011).  Es ist also in der Tat nicht überraschend, dass diese Art des Denkens signifikant mit Glücklich-sein und Erfolg im Leben verbunden ist (z.B. Van Tongeren & Burnette, 2018). 

Literaturtipps:

Cain, K., & Dweck, C. (1995). The relation between motivational patterns and achievement cognitions through the elementary school years. Merrill-Palmer Quarterly, S. 25-52.

Dweck, C.S. (2012). Mindsets and human nature: promoting change in the Middle East, the schoolyard, the racial divide, and willpower. The American psychologist, 67 8, 614-22 .

Van Tongeren, D., & Burnette, J. (2018). Do you believe happiness can change? An investigation of the relationship between happiness mindsets, well-being, and satisfaction. The Journal of Positive Psychology, S. 101-109.

Yeager, D. S., Hanselman, P., Walton, G. M., Murray, J. S., Crosnoe, R., Muller, C., … & Paunesku, D. (2019). A national experiment reveals where a growth mindset improves achievement. Nature, 573(7774), 364-369.

Yeager, D. S., Trzesniewski, K. H., Tirri, K., Nokelainen, P., & Dweck, C. S. (2011). Adolescents’ implicit theories predict desire for vengeance after peer conflicts: Correlational and experimental evidence. Developmental psychology, 47(4), 1090.


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