Was ist Neuroplastizität?
Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, sich während des gesamten Lebens eines Menschen zu verändern und zu wachsen (Frith et al. 2011). Wie ein Muskel wachsen Bereiche in unserem Gehirn umso stärker, je mehr wir sie benutzen.
Unser Gehirn besteht aus vielen Milliarden Neuronen. Wenn wir etwas neues Lernen ist es, wie in einem Neuronen-Dschungel. Der Weg ist ziemlich dicht, wirkt am Anfang vielleicht sogar undurchdringlich! Aber so wie sich auf hohen Wiesen Trampelpfade und später Straßen bilden, wenn wir den Weg immer und immer wieder benutzen, so bilden sich auch im Gehirn „Pfade“.

Wenn ein „Pfad“ im Gehirn aktiviert wird, feuern Neuronen in unserem Gehirn in einem bestimmten Muster. Dadurch kann das Gehirn diesem Muster in Zukunft immer schneller und einfacher folgen. So werden Dinge die wir fleißig üben mit der Zeit immer einfacher und einfacher!

Jedes Mal, wenn wir etwas üben, das wir noch nicht so gut können, gehen wir also diesen “Dschungelpfad” und es wird immer leichter und leichter durchzukommen, bis sich irgendwann ein Weg gebildet hat. Dann sind wir auf einem guten Weg, etwas bald nicht mehr zu lernen sondern etwas bereits zu können!
Wieso das Wissen um Neuroplastizität für einen starken Selbstwert ist?
Eine wichtige Voraussetzung um Wachstumsdenken zu lernen, ist das Wissen um Neuroplastizität.
Wenn Kinder verstehen, wie ihr Gehirn lernt, ändert sich auch ihre Wahrnehmung zu eigenen Fähigkeiten. Es wird für sie einfacher, die Philosophie des „Wachstumsdenkens“ zu verstehen und Fehler, Hindernisse und Herausforderungen zu akzeptieren und zu begrüßen.
Literaturtipps:
Frith, U., Bishop, D., Blakemore, C., Blakemore, S. J., Butterworth, B., & Goswami, U. (2011). Neuroscience: implications for education and lifelong learning. The Royal Society.
Um keine Blogbeiträge zu verpassen, melde dich jetzt zu unserem Newsletter an!