Fragst du dich manchmal, welche Haushaltstätigkeiten für Kinder angemessen sind? Warum soll mein Kind überhaupt im Haushalt mithelfen? Soll es nicht lieber seine Kindheit genießen?
Eine tolle Möglichkeit, die Selbstwirksamkeit deines Kindes zu stärken, ist es sie in altersgemäße Haushaltstätigkeiten einzubeziehen. Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, dass man das, was man tun möchte, auch schaffen kann, also das Wissen darum, das man auch anstrengende Aufgaben meistern kann. Selbstwirksamkeit ist eine der 12 Säulen der Resilienz und somit ein wichtiger Bestandteil unserer seelischen Widerstandskraft! Das heißt, eine starke Selbstwirksamkeit wirkt sich positiv auf die Belastbarkeit deines Kindes aus, wenn es später in einer schwierigen Situation steckt (Studie z.B. von Engel et al. 2019 oder Martinez-Martin & Ruch 2017). Mehr dazu findest du auch in unserem Artikel 4 wissenschaftlich fundierte Tipps, wie du Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit deines Kindes stärken kannst!
6 TOP TIPPS, wie Kinder gerne im Haushalt mithelfen:
1. Aufgaben-Körbchen:
Markiere ein Körbchen (Alternativen: Schuhkarton, Eimer, Vase, etc.) mit dem Spruch: „Gemeinsam sind wir stark!“.
Schreibe Haushaltsaufgaben auf Wäscheklammern und markiere diese mit einer bestimmten Farbe für jedes Familienmitglied (inkl. Eltern) – die Klammern können auch mit Aufklebern, Fotos etc. „markiert“ werden.
Wenn eine Aufgabe erledigt ist, wird sie vom Rand des Körbchens abgenommen und in die Kiste gelegt. Fertig!
Die Klammern auf unserem Foto sind mit Kreidestifte bemalt und beschrieben.

2. Aufgaben-Klemmbrett:

Auf einen Pappstreifen kommt der Name des jeweiligen Familienmitgliedes (inkl. MaPa! 🙂 ), auf Klammern schreibt ihr die entsprechenden Aufgaben.
Auf der linken Seite steht „zu tun“, auf der rechten Seite steht „erledigt“ – wer seine Aufgaben erledigt hat, dreht seine Klammer um und klemmt sie einfach zur „erledigt“-Seite!
Schreibt oben tägliche und unten wöchentliche Aufgaben auf um den Überblick zu behalten.
3. Lass dein Kind mitentscheiden!
Wer übernimmt welche Aufgabe? Macht 1x/Monat eine Familien-Besprechung in der die Aufgaben verteilt und besprochen werden. Schreibt die Aufgaben auf. Ist jemand unzufrieden mit seiner Aufgabe? Möchte jemand tauschen? Tauscht verschiedene Aufgaben, z.B. Tischdecken gegen Klo-Putzen? Experimentiert! Viel Spaß!
4. Dreht ein Video:
Ein Video wie man staubsaugt? Eines, wie man Wäsche faltet? Ein Werbe-Video für ein gutes Waschmittel? Seid kreativ! Natürlich könnt ihr auch nur so tun als ob ihr Video drehen würdet.
5. Macht Aufräumen zum Spiel:
(A) Überlegt, wer welche Bausteine aufräumt. Vielleicht einer alle roten, der andere alle blauen? Achtet auf Farbe/Form/Größe! (B) Lasst die Figuren/Puppen/Fahrzeuge mit aufräumen! (C) verkleidet euch als Superhelden oder Superheldinnen oder eure Lieblingsfigur und erledigt die Aufgabe in einer Rolle. (D) Messt die Zeit und schaut, wie lange ihr für eine Aufgabe braucht. Wie lange braucht ihr das nächste Mal dafür? Werdet ihr schneller?
6. Mit Musik geht es leichter:
Feste Routinen können helfen auch unangenehme Aufgaben gerne zu tun. Kombiniert diese mit einem besonderen Lied. Beim Aufräumen z.B. das „Aufräumlied“, beim Wäsche-waschen das „Wäschewaschlied“ etc. Tolle Kinderlieder für starke Kids findet ihr auf unserer Spotify-Liste (hier für 3-11 Jahre, hier ab 11 Jahre). .
Literaturtipps:
Engel, M. L., Barnes, A. J., Henry, T. R., Garwick, A. E., & Scal, P. B. (2019). Medical Risk and Resilience in Adolescents and Young Adults With Epilepsy: The Role of Self-Management Self-Efficacy. Journal of pediatric psychology, 44(10), 1224-1233.
Martínez-Martí, M. L., & Ruch, W. (2017). Character strengths predict resilience over and above positive affect, self-efficacy, optimism, social support, self-esteem, and life satisfaction. The Journal of Positive Psychology, 12(2), 110-119.
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