Blog Wie stärke ich mein Kind in Zeiten der Panik

Wie stärke ich meine Kinder in Panik- und Krisen-Zeiten?

Das Corona-Virus (COVID 19)  ist in aller Munde. Hamsterkäufe werden getätigt, Schulen und Kindergärten geschlossen. Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sind längst ausverkauft. Kinder bekommen den gesellschaftlichen Aufruhr selbstverständlich mit. Besonders wenn die Erwachsenen mit Angst und Panik reagieren, reagieren auch Kinder dann mit Ängsten darauf.

Ängste von Kindern kommen häufig indirekt zum Vorschein. Dies sind Anzeichen dafür, dass dein Kind Stress hat:

  • Vor allem Kleinkinder können nun vermehrt Grenzen austesten. Also mehr „schlechtes“ Verhalten zeigen, aus Unsicherheit, ob Mama oder Papa immer noch der sichere Anker in ihrem Leben sind. 
  • Kinder können plötzliche Ängste z.B. mehr klammerndes Verhalten zeigen, dich nicht gehen lassen wollen, nicht allein im Dunkeln sein wollen, etc. 
  • Sie können Albträume bekommen oder (wieder) vermehrt Einnässen
  • Sie können vermehrt Gefühlsausbrüche bekommen oder auf „Kleinigkeiten“ überreagieren. 
  • Durch ihre Sorgen (z.B. um Eltern oder Großeltern) sind sie vielleicht leichter abgelenkt und damit ungeschickter, es kann zu mehr Unfällen kommen und Konzentrationsleistung kann deutlich abnehmen. 

Vor allem wenn wir selbst unter Spannung stehen, kann es natürlich besonders schwer sein, auf diese Gefühle der Kinder mit Ruhe und Verständnis zu reagieren. Dennoch benötigen die Kinder dies besonders in Zeiten der allgemeinen Unruhe mehr denn je!

Um Kinder vor Traumatisierungen zu bewahren vermittle dem Kind stets, dass es in Sicherheit ist und es von Erwachsenen beschützt wird. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger das Gefühl der Sicherheit!

Tipps, wie wir unsere kleinen Helden in Zeiten der Unruhe stärken können:

Achte auf folgende Punkte bei dir selbst:

Kinder stärken in Zeiten von Corona

1. Informiere dich!

Es ist ganz natürlich, wenn sich die Welt um einen schlagartig verändert, dass man Angstzustände bekommt. Je besser du jedoch informiert bist, desto mehr weißt du, kannst du Mutmaßungen logisch bewerten und desto ruhiger und rationaler kannst du mit dem Thema umgehen.Informiere dich bitte auf vertrauenswürdigen Seiten. Z.B. über das Gesundheitsministerium denn WISSEN gibt SICHERHEIT.

(Hier findest Infos aus Deutschland und hier aus Österreich bzw. hier aus Wien)

2. Achte auf deine eigenen Gefühle

Ein WICHTIGER Punkt im Umgang mit Panik und Kindern ist, dass die Erwachsenen um es herum Ruhe und Sicherheit ausstrahlen. Das beruhigt auch dein Kind. 

Aber… Der Corona-Virus und die aktuelle Situation können ganz schön viele Sorgen und Stress auslösen! Sorgen um die eigenen Eltern, bzw. Großeltern, die Arbeit und Kinderbetreuung. Vielleicht gibt es einen nahen Verwandten mit chronischer Erkrankung, um den die Sorge besonders groß ist. Wie sollen wir unsere (nun bald ohne Kindergarten und Schule) unterbeschäftigten Kinder beschäftigen? Wie sollen die Kinder nur den Schulstoff wieder nachholen? So viele Fragen!

Besonders in Zeiten mit viel Stress und Angst ist es wichtig, gut auf die eigenen Gefühle zu achten. Denn Kinder sind wie kleine Schwämmchen. Sie spüren unsere eigenen Stimmungen. Hast du Panik, wird auch das Kind in Panik fallen, also große Ängste und innere Unruhe spüren. Und dann beginnt ein Teufels-Kreislauf. Panik macht uns allgemein aggressiver bzw. angespannterweniger geduldig. Unsere Kinder aber brauchen dann häufig noch mehr Aufmerksamkeit, was in uns dann vielleicht noch mehr Stress auslöst.

Wenn du spürst, dass du stark gestresst bist, versuche aktiv wieder zur Ruhe zu finden:

  • Atme mehrfach langsam und tief durch!
  • Schule deine eigene Körperwahrnehmung: Lege z.B. eine Hand auf deinen Bauch und versuche deine Atmung zu beruhigen. Das beruhigt deinen Herzschlag und damit auch dich.
  • Trinke ein Glas Wasser
  • Sprich mit beruhigenden Worten zu dir selbst. Sage dir: Es ist kein Notfall!

Bist du mit deinem Kind zusammengekracht, weil der Stress-Pegel gerade sehr hoch ist sage:

 „Ich bin gerade sehr aufgeregt über diese Situation. Das hast du auch gespürt und nun sind wir aneinander geraten. Das tut mir sehr leid. Lass uns gemeinsam wieder runterfahren. Brauchst du eine Umarmung? Sollen wir gemeinsam 3 Mal tief durchatmen? Lass uns noch einmal neu anfangen.“ 

Wie spreche ich mit meinem Kind über Corona?

1. Finde heraus, was dein Kind bereits über die Situation weiß.

Wenn es dich über das Corona-Virus fragt, frage es zuerst:

„Was hast du denn darüber bereits gehört?“ 

Wenn du es ansprichst frage z.B.: 

„Hast du im Kindergarten / in der Schule schon etwas über das Corona-Virus gehört?“ 

Dadurch kannst du auf seinen aktuellen Wissenstand und auf seine Ängste und Sorgen eingehen. 

2. Nutze das Gespräch mit deinem Kind, um ihm altersadäquate Informationen zu geben

Vor allem im Gespräch mit Kindergarten-Kindern ist es wichtig, ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Bleibe also ruhig und sachlich. Beispiele für Erklärungen: 

” Die Erwachsenen kümmern sich darum, das alle Kinder gesund bleiben.”

„Kinder und Erwachsene, die gesund sind haben ein gutes Immunsystem. Das bedeutet, dein Körper kann gegen das Virus gut ankämpfen. Wenn gesunde Kinder oder Erwachsene das Virus bekommen, kann es sein, dass sie es gar nicht bemerken, oder sich so fühlen als seien sie ein bisschen krank, wie bei einer Grippe.“ 


„Du bist in Sicherheit.“


„Es gibt viele fleißige Menschen, die in unseren Krankenhäusern arbeiten, wie Ärztinnen und Ärzte und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. Sollte jemand krank werden, ist er dort gut aufgehoben.“ 


„Es kann sein, dass das Virus in unserem Körper ist, obwohl wir es gar nicht bemerken. Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir uns immer gut die Hände waschen. Und wenn wir niesen, dann immer in die Armbeuge oder ins Taschentuch niesen.“ 


„Weil alte Menschen und kranke Menschen nicht so ein gutes Immunsystem haben, können sie von dem Virus sehr krank werden oder vielleicht sogar sterben. Darum müssen wir besonders mit diesen Menschen sehr vorsichtig sein, also auch mit Oma und Opa. Wenn du möchtest kannst du sie anrufen, aber wir werden sie im Moment nicht besuchen.“ 


„Die Schulen und Kindergärten sind jetzt geschlossen worden, damit sich das Virus möglichst langsam ausbreitet. Wenn sich das Virus langsamer ausbreitet werden nicht so viele Menschen auf einmal krank. Denn wenn ganz viele Menschen auf einmal krank werden würden, wären die Krankenhäuser überfüllt und es wäre schwieriger sich um all die Menschen gleichzeitig gut zu kümmern.“

3. Umgang mit Fragen von Kindern

Unsicherheit ist für keinen Menschen ein gutes Gefühl! Kinder werden also vermutlich viele Fragen stellen. 

Auch solche, auf die du noch keine Antwort hast. 

Bitte nicht vor und mit jüngeren Kindern im Internet nach antworten suchen. Es können erschreckende Bilder gezeigt werden. Antworte jüngeren Kindern besser:

„Das ist eine gute Frage. Ich werde das herausfinden und dir dann Bescheid geben!“

Eine gute Website mit Informationen für Kinder ab dem 8. Lebensjahr ist unserer Meinung nach die Seite LOGO vom ZDF. Hier findet ihr z.B. folgende Themen gut erklärt: 

  • Was ist das Corona-Virus ( Link )
  •  Richtig Händewaschen-so geht’s! ( Link  – auch bereits für jüngere Kinder geeignet!) 
  •  Coronavirus: Die Folgen für die Wirtschaft ( Link ) 

Weitere Maßnahmen gegen die Panik:

1. Auf Hygiene-Maßnahmen achten!

Macht dies spielerisch und mit Freude: Singt Lieder beim Hände-waschen, erfindet lustige Begrüßungs-Rituale, schickt Oma und Opa ein lustiges selbstgedrehtes Video von euch selbst, wenn ihr sie nicht besuchen könnt, übt das Niesen in die Ellenbeuge als wäret ihr Häschen, die ihr Näschen verstecken. Motiviert eure Kinder so, Hygiene-Maßnahmen zu beachten. 

Corona Hygiene Maßnahmen

2. Keine Fernseh- oder Radio-Sendungen die Panik weiterverbreiten könnten vor den Kindern!

Jedes Mal, wenn Kinder von einem Corona-Virus Todesfall hören, werden sie sich Sorgen machen. Sorgen um ihre Eltern und ihre Großeltern. Sorgen darüber wie es weitergehen könnte, Sorgen um sich selbst. Ängste von Kindern kommen häufig indirekt zum Vorschein (wie oben bereits aufgezeigt). Darum ist es umso wichtiger, ihnen Ruhe und Sicherheit zu vermitteln!

3. Bleibe Positiv

Eine positive Lebenseinstellung ist eine ganz wichtige Grundlage für Resilienz, den seelischen Schutzpanzer für die Seele. Überlegt euch jeden Tag: 

  • Wofür seid ihr dankbar? 
  • Was war heute schön? 
  • Worauf seid ihr auf euch selbst oder auf den jeweils anderen stolz? 

Im nächsten Beitrag geht es um die besten Tipps für Familien-Quarantäne-Zeiten.

Denn während vielleicht die erste Reaktion sein könnte: „Ahhhh Hilfe! Uns wird die Decke auf den Kopf fallen!!“, so haben wir plötzlich auch gemeinsame Zeit gewonnen! Also sollten wir das Beste daraus machen.

Nutzt die Zeit mit euren Kindern, um eure Bindung zu stärken und sie in ihrem Selbstwert und ihrer Selbstwirksamkeit zu fördern. Um euch dabei zu unterstützen arbeiten wir bereits fleißig an einem Familien-online-Kurs um euch und euren Kids ein tolles Familien-Projekt in den Corona-Ferien zu ermöglichen! 

Meldet euch dafür gerne zu unserem Newsletter an!

Passt gut auf euch und eure Lieben auf und bleibt gesund!

So wirst auch du ein Helfer in Zeiten des Corona-Virus!

JEDER von euch kann ein HELFER sein!

Dafür könnt ihr folgendes tun:

  1. Ruhig bleiben! Das Virus ist hauptsächlich für ältere Menschen, wie Omas und Opas und für chronisch kranke Menschen gefährlich. Kinder fallen nicht in die Risikogruppe!
  2. Darum also Kontakt zu älteren und kranken Menschen vermeiden! Ruft Oma und Opa lieber an, als sie jetzt zu besuchen.
    UPDATE 16.03.2020: Sozialkontakt zu anderen Menschen soll möglichst komplett eingeschränkt werden!
  3. Vorsicht beim Begrüßen! Am besten 1 Meter Abstand halten und Umarmungen, Küsschen und Handschlag vermeiden. Winkt euch statt dessen beim Begrüßen lieber zu oder nutzt das indische “Namaste”.
  4. Regelmäßig Händewaschen und zwar gründlich mit Seife, mindestens 20 Sekunden (2x Happy Birthday singen und Daumen, Handrücken und zwischen den Fingern nicht vergessen!)!
  5. Andere schützen! Beim Niesen wegdrehen, in die Armbeuge niesen oder in ein Taschentuch und dieses danach wegwerfen!
  6. Wenn ihr euch krank fühlt zu Hause bleiben! Wenn ihr mehr als 38 C° Fieber, Husten, Schnupfen, Halskratzen oder Durchfall habt und euch schlapp fühlt – geht nicht einfach direkt zum Arzt. Denn im Wartezimmer könntet ihr andere anstecken. Ruft bitte darum vorher bei eurem Arzt oder Gesundheitsamt (Deutschland Tel.: 116 117 – www.infektionsschutz.de, Österreich Tel.: 1450) an!

In einer Welt, in der du alles sein kannst, sei ein HELFER!

Egal wie alt du bist!


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